Das knapp 60 km lange und 12 bis 20 km breite Oderbruch erstreckt sich zwischen den Städten Oderberg und Bad Freienwalde im Nordwesten und Lebus im Südosten. Zweitgrößter Zufluss nach der Oder – zugleich größter Nebenfluss der Oder – ist die Warthe, die gut zehn Kilometer nach deren Eintritt ins Oderbruch einmündet.Im Westen wird das Oderbruch durch die Hochflächen des Barnim und des Landes Lebus begrenzt, in deren Hanglage sich die Städte Wriezen und Seelow befinden. Die östliche Begrenzung bilden das Neumärkische Hügelland und die Wartheniederung.
Die Trockenlegung des Oderbruchs
Friedrich II. hat im 18. Jhdt., durch die Trockenlegung und Besiedlung des Oderbruchs, den heute größten eingedeichten Flusspolder Deutschlands geschaffen. Es kamen viele Menschen, unter großen Entbehrungen, von weit her und fanden schließlich für Generationen eine neue Heimat.
Dank der Kolonisten wurde das Oderbruch zu einem wichtigen Versorger mit landwirtschaftlichen Produkten und wurde seit der Jahrhundertwende als der „Gemüsegarten Berlins“ bezeichnet.
Die Schlacht um die Seelower Höhen 1945
Die Seelower Höhen und das Oderbruch wurden im Winter und Frühjahr 1945 zum größten Schlachtfeld Deutschlands. Die Schlacht um die Seelower Höhen forderten zehntausende Menschenleben und zerstörten eine einzigartige Kulturlandschaft.
Nach dem Krieg entstanden beiderseits der Oder zahlreiche Museen, Denkmale und Kriegsgräberstätten. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden diese Erinnerungsorte hier in Wort und Bild präsentiert.
Schließlich wurde das Oderbruch auch von Künstlern unterschiedlichster Couleur entdeckt. Sie suchten Freiräume für ihre Arbeit und geben ständig neue Impulse, welche die Entwicklung des Kulturlandes Oderbruch vorantreiben.
Das Maskottchen, die Odernixe
Die Odernixe ist eine Sagengestalt des Oderlandes, ganz besonders des Oderbruchs, wo sie im Volksglauben unserer Vorfahren neben dem bärtigen Odergott und verschiedenen anderen Wassergeistern die führende Stelle einnahm. Sie wurde stets als blondhaarige vollbusige Wasserjungfrau dargestellt, war oben Weib und unten Fisch. In alten Beschreibungen tauchte sie mit halbem Körper aus dem Wasser, kämmte ihr langes glänzendes Haar und liebte Gesang und Tanz.
Mitunter erschien sie in Frauengestalt auf Tanzvergnügen des Landvolks, suchte sich dort einen Tanzpartner und verschwand irgendwann, den Auserwählten mitnehmend, von dem sich anschließend keine Spur mehr fand. Im Wasser schwimmend hatte sie manchmal einen Spiegel in der Hand, mit dem sie gerne die Fischer blendete.